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  Das 3R-Prinzip  

"Wenn ein Kriterium für die Auswahl durchzuführender Experimente verwendet werden soll, dann ist das Kriterium der Menschlichkeit das beste, das uns zur Verfügung steht. Die großartigsten wissenschaftlichen Experimente waren seit jeher die menschlichsten."

 

- W. Russell and R. Burch: The Principles of Humane Experimental Technique, 1959, aus dem Englischen übersetzt

Was ist das 3R-Prinzip?

Übersicht:

 

Das 3R-Prinzip wurde in der jüngeren Vergangenheit zu der meist verwendeten ethischen Leitlinie für die Verwendung von Tieren in den Naturwissenschaften. Ziel ist es, Tierversuche sofern möglich durch Ersatzmethoden zu ersetzen (Replacement-Vermeidung), die Anzahl der Tiere innerhalb von Versuchen zu reduzieren (Reduction-Verminderung) und die Rahmenbedingungen für Versuchstiere zu verbessern (Refinement-Verfeinerung). Hier im Detail:

 

  • Replacement-Vermeidung: Der Begriff Replacement beinhaltet alle Methoden, die die Verwendung von Tieren im Tierversuch ersetzen. Replacement kann weiter unterteilt werden in:
    • Absolutes Replacement: Bedeutet, dass die Verwendung von Tieren komplett durch eine Ersatzmethode ausgetauscht wird. Beispiele dafür sind in-vitro-Methoden wie beispielsweise tierfreie Zellkulturen, Organoide und Organs-on-a-Chip, sowie in-silico-Methoden, also die computergestützte Modellierung von biologischen Prozessen, beispielsweise zur Entwicklung von modernen pharmakologischen Wirkstoffen.

    • Partielles Replacement: beinhaltet die Verwendung von Invertebraten, die nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, kein oder nur ein begrenztes Schmerzempfinden vorweisen, wie z.B. Drosophila melanogaster - eine Taufliege - oder aber auch Bakterien.

    • Relatives Replacement: beinhaltet die Verwendung von Tieren ausschließlich zur Gewinnung von Zellen, Gewebe oder Organen, die anschließend für in-vitro Methoden benötigt werden

  • Refinement-Verfeinerung: Refinement bezieht sich auf die Verbesserung des Tierwohls innerhalb eines Tierversuchs und in der Versuchstierhaltung. Schmerzen, Leiden und Stress können beispielsweise durch die Wahl geeigneter Anästhesieprotokolle oder verbesserter Haltungsbedingungen (z.B. durch sog. Behavioural Enrichment) vermieden bzw. reduziert werden ohne den Erkenntnisgewinn einzuschränken.

  • Reduction-Verminderung: Reduction beruht auf Methoden, die die insgesamte Anzahl an Tieren in Tierversuchen oder der Zucht (z.B. Erschaffen und Erhalten transgener Mauslinien) reduzieren sollen. Dies beinhaltet die detaillierte statistische Ermittlung der benötigten Anzahl der Versuchstiere, die Wahl der geeigneten Modelle, die Maximierung des Erkenntnisgewinns durch zusätzliche Verfahren (z.B. in-vivo-Imaging), verbesserte Zuchtstrategien (Embryo- und Spermfreezing) sowie letztenendes auch die offene Kommunikation der Resultate und verwendeten Methoden.

 

Erfahren Sie mehr über die einzelnen Rs bei Klick auf das jeweilige Icon.

 

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Gefördert durch das: BM
Gesellschaft zur Förderung von Alternativen
Biomodellen (The 3R Society)
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