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Lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen ist in der heutigen Berufswelt nicht mehr wegzudenken. Dank stetiger Fortschritte der Wissenschaft und der Technik ist jede/r dazu angehalten, durch stetige Fortbildung, am neuesten Stand der Dinge zu bleiben. Während kontinuierliche professionelle (berufliche) Entwicklung (Continuing Professional Developement= CPD) in vielen medizinischen und wissenschaftlichen Disziplinen gang und gäbe ist, besteht gerade im Versuchstierbereich noch Nachholbedarf. Denn sowohl die Qualität der Forschung als auch das Tierwohl würden von „up to date“ Wissen und Fähigkeiten profitieren. Abgesehen davon, ist es auch ganz im Sinne der EU-weit gültigen Rechtsnorm (RL 2010/63/EU), dafür zu sorgen, dass Tierversuche immer nach neuestem Wissensstand durchgeführt werden, um das Tierleid auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.

Eine Expertengruppe, die sich aus Mitgliedern der Federation of European Laboratory Animal Science Associations (FELASA) zusammensetzt, hat sich mit dem Konzept der CPD beschäftigt, um einen Leitfaden für alle im Versuchstiersektor Tätigen zu erstellen. Der Leitfaden basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage, die unter den Verbandsmitgliedern zum Thema CPD durchgeführt wurde. Es wurden die folgenden 7 Grundsätze entwickelt:

1) CPD für alle Beteiligten:
Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik machen eine kontinuierliche Fortbildung notwendig. Dies gilt für alle Kategorien von Personen, die im Bereich der Versuchstiere tätig sind, wie von der FELASA definiert. Nach der FELASA gibt es die folgenden 4 Kategorien:

  • A: Personen, die Tiere betreuen
  • B: Personen, die Tierversuche durchführen
  • C: Personen, die für die Durchführung von Tierversuchen verantwortlich sind
  • D: Sachverständige auf dem Gebiet der Versuchstierkunde

2) Flexible Organisation von CPD:
Es sollte eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Fortbildung geben. Dazu können Online-Seminare oder Präsenzveranstaltungen, wie z. B. Workshops, angeboten werden. Neben der Vertiefung des theoretischen Wissens sind auch praktische Schulungen wichtig, um auf dem neuesten und tierfreundlichsten Stand des praktischen Wissens zu bleiben.

3) CPD während der gesamten beruflichen Laufbahn:
Während des gesamten Berufslebens ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand des Wissens zu sein. Der Lernprozess sollte nie unterbrochen werden und immer an den aktuellen Arbeitsbereich angepasst werden.

4) Ein Punktesystem zur Belohnung von CPD:
Die in die Fortbildung investierte Zeit muss auch in irgendeiner Form quantifiziert werden können. Hierfür muss ein Punktesystem eingeführt werden. Ein Punkt wird für eine Stunde vergeben. Über einen bestimmten Zeitraum, z. B. über 5 Jahre, muss ein bestimmter Punktestand erreicht werden, der an die jeweilige Kategorie angepasst ist. Zum Beispiel sollte eine Person der Kategorie A etwa 5 Punkte pro Jahr sammeln. Personen in den anderen Kategorien sollten in Etappen 5 Punkte mehr erreichen (Kategorie B: 10, Kategorie C: 15, Kategorie D: 20).

5) Bewertung der CPD-Aktivitäten:
Letztlich sollte es aber möglich sein, die angebotenen Aktivitäten zu bewerten, um zu beurteilen, ob sie auch geeignet sind, das Ziel zu erreichen. Im Anhang des Dokuments sind Beispiele für mögliche Aktivitäten sowie Beispiele von Aktivitäten, die bereits bewertet wurden, aufgeführt.

6) Bewertung des CPD-Programms:
Das von einer Einrichtung aufgestellte Fortbildungsprogramm sollte von den FELASA-Mitgliedern bewertet und kontinuierlich aktualisiert werden.

7) Kommunikation über nationale Grenzen hinweg:
Wissen sollte geteilt und weitergegeben werden, wofür internationale Kurse angeboten werden sollten.

Quelle:
Guidelines for continuing education for persons involved in animal experiments – Recommendations of a FELASA Working Group. Smith D, Dorier A, Hack R, Sjöquist M, Visa J, Zeller W, Ruane B, de Smet B, Weiss J. 2010 Jan (https://felasa.eu/Portals/1/Guidelines/Smith_2010_FELASA_Continuing_Education.pdf?ver=pE1sc7TlodGkaxv_qe7qIw%3d%3d)

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